Widerstand der Banken gegen den Wandel: Warum P2P-Kredite verschwinden – und was das mit den Maschinenstürmern zu tun hat
Die Angst vor dem Kontrollverlust
Technologische Innovationen bringen oft nicht nur Fortschritt, sondern auch Widerstand. Als die mechanischen Webstühle im 19. Jahrhundert aufkamen, zerstörten aufgebrachte Weber die Maschinen. Sie fürchteten um ihre Existenz, weil ihre handwerkliche Arbeit plötzlich überflüssig wurde.
Ein ähnliches Muster sehen wir heute im Finanzsektor: P2P-Kreditplattformen wurden als Revolution gefeiert – doch sie verschwinden. Warum? Weil Banken sie gezielt verdrängen oder aufkaufen.
1. P2P-Kredite – eine kurze Erfolgsgeschichte
Ursprünglich sollten P2P-Kredite das Bankensystem auf den Kopf stellen:
✅ Kreditnehmer konnten direkt von Investoren Geld leihen.
✅ Investoren bekamen höhere Renditen als auf dem Sparbuch.
✅ Die Bank als Mittelsmann wurde überflüssig.
Plattformen wie smava, auxmoney und Lending Club wuchsen rasant und versprachen eine demokratischere Kreditvergabe. Doch statt die Banken abzulösen, wurden viele dieser Plattformen selbst von Banken übernommen oder umgewandelt.
2. Wie Banken P2P-Kredite systematisch aushebeln
🔴 Strategie 1: Aufkaufen und umbauen
- Beispiel smava: Ursprünglich als P2P-Kreditplattform gegründet, wurde das Unternehmen zunehmend zu einem Vermittler für Bankkredite. 2022 kaufte die spanische Banco Santander smava – die Plattform ist nun vollständig in das Bankensystem integriert.
- Beispiel auxmoney: Auch auxmoney begann als echte P2P-Plattform. Heute stammen die meisten Kredite jedoch von institutionellen Anlegern – darunter Banken.
🔴 Strategie 2: Regulierung als Waffe nutzen
- Die Finanzbranche drängt auf strenge Vorschriften, die P2P-Kreditplattformen hohe Auflagen auferlegen.
- Striktere Kapitalanforderungen und Verbraucherschutzregeln machen es für kleine Plattformen immer schwerer, zu existieren.
- Banken präsentieren sich als „sichere Alternative“ – dabei waren es oft ihre eigenen Lobbyisten, die P2P-Kredite in die Enge trieben.
🔴 Strategie 3: Hybrid-Modelle als Tarnung verwenden
- Statt echter P2P-Kredite werden „Banken-Kredite mit P2P-Anstrich“ angeboten.
- Kunden glauben, sie nutzen eine alternative Finanzierung, aber in Wahrheit fließt das Geld über Banken oder institutionelle Investoren.
3. Maschinenstürmer 2.0 – Warum Banken die Entwicklung fürchten
Die Maschinenstürmer zerstörten im 19. Jahrhundert Webstühle, weil sie ihre Arbeitsplätze bedroht sahen. Banken haben eine subtilere Methode: Sie kaufen die „gefährlichen Maschinen“ einfach auf oder regulieren sie zu Tode.
📌 Parallelen zur Industrialisierung:
- Die Webstühle waren effizienter als Handarbeit – genau wie P2P-Kredite effizienter sind als Bankkredite.
- Die Maschinenstürmer konnten die Industrialisierung nicht aufhalten – genauso wenig werden Banken auf Dauer die Dezentralisierung verhindern können.
Doch während es damals keine Alternative zur Fabrikarbeit gab, existiert heute bereits eine nächste Stufe: Krypto-basierte P2P-Kredite und Smart Contracts.
4. Die Zukunft: Banken können den Wandel verzögern, aber nicht verhindern
- Klassische P2P-Kredite sind im traditionellen Finanzsystem gescheitert.
- Wirklich dezentrale Finanzlösungen (DeFi) machen Banken endgültig überflüssig.
- Smart Contracts ersetzen Banken vollständig – kein Mittelsmann mehr, keine Manipulation mehr.
Fazit: Der Kampf um finanzielle Freiheit hat erst begonnen
🔹 Die Banken haben P2P-Kredite geschluckt – aber die nächste Welle der Finanzrevolution kommt.
🔹 Wer heute noch glaubt, Banken würden die besten Kredite anbieten, übersieht, wie sie echte Alternativen systematisch zerstört haben.
🔹 Die Zukunft gehört dezentralen Lösungen – ohne Banken, ohne Mittelsmänner, ohne künstliche Hürden.
Die Maschinenstürmer konnten den Fortschritt nicht aufhalten – und die Banken werden es auch nicht schaffen.